Mit einem Festgottesdienst und einem anschließenden Gemeindefest in der Festhalle Rötenberg feierte die neuapostolische Kirchengemeinde Rötenberg am Sonntag, 25. Mai 2008 ihr 75-jähriges Bestehen.
Apostel Wolfgang Eckhardt blickte dankbar auf die vergangenen Jahre zurück, in denen die Gemeinde viel göttlichen Frieden und Segen erleben konnte und legte dem Festgottesdienst das Bibelwort aus Sacharja 2 Vers 9 zugrunde: „Doch ich will, spricht der Herr, eine feurige Mauer rings um sie her sein und will mich herrlich darin erweisen.“ Die Gegenwart Gottes und die Wirksamkeit des Heiligen Geistes sind diese feurigen Mauern, die bewahren und in denen die herrlichen Auswirkungen der Liebe Gottes, Freude, Geborgenheit und Sicherheit spürbar und erlebbar sind. Mit Bischof Urs Heiniger und Gemeindevorsteher Evangelist Friedrich Haug freuen sie sich heute über eine freudige und lebendige Gemeinschaft, in der sich viele dafür einsetzen, dass sich jeder auch in Zukunft, im Bewusstsein der Wirksamkeit und Nähe Gottes, wohl fühlen kann. Mit einer Schweigeminute wurde derer gedacht, die diesen Einsatz in den vielen Jahren des Bestehens der Gemeinde erbracht haben. Für die Zukunft wünscht Apostel Eckhardt der Gemeinde eine in Apostelgeschichte 9 Vers 31 sinngemäß beschriebene Entwicklung: "So hatte nun die Gemeinde Frieden … und baute sich auf und lebte in der Furcht des Herrn und mehrte sich unter dem Beistand des Heiligen Geistes".
Die Türen ihres Gotteshauses stehen jedermann offen, man finde dort Transparenz und Offenheit und auf der Grundlage der heiligen Schrift werden Orientierung und Werte vermittelt, führte Bürgermeister Ekhard Sekinger aus, bedankte sich noch einmal für ein gutes Miteinander, nachdem er dies schon im örtlichen Amtsblatt veröffentlicht hatte und überreichte als Jubiläumsgeschenk auch im Namen der Gemeindeverwaltung und des Gemeinderates einen Scheck in Höhe von 750 Euro. Damit sollen Jugendliche der Gemeinde bei der Teilnahme am Europäischen Jugendtag - einer mehrtägigen, von der Neuapostolischen Kirche International organisierten Veranstaltung mit über 40.000 Jugendlichen im Mai 2009 in Düsseldorf - finanziell unterstützt werden.
Unter der gemeinsamen Leitung von Wilhelm Irion und Jörg Weigold begleiteten Kinderchor, gemischter Chor, Männerchor, Sänger einer Jugendgruppe und das Gemeindeorchester die Jubiläumsfeierlichkeiten. Der erhebende Gesang zur Ehre Gottes sei ein besonderes Kennzeichen der Gemeinde. Ich beneide Sie um das große Engagement ihrer Mitglieder, so Bürgermeister Sekinger.
Eine besonders für die vielen ehemaligen Gemeindemitglieder interessante Präsentation führte zu den Wurzeln der Kirchengemeinde Rötenberg , die bis ins Jahr 1920 zurückreichen. Zu Fuß besuchten Bürger der Gemeinde neuapostolische Gottesdienste zunächst in Rötenbach, später in Alpirsbach. Der lange und beschwerliche Fußmarsch veranlasste Andreas Weigold seine Wohnung in Bach-Altenberg für die Sonntagsgottesdienste zur Verfügung zu stellen, später sogar das Dachgeschoss auszubauen, Die damals 25 Mitglieder zählende Gemeinde wurde 1933 selbständig. 1957 konnte das erste Kirchengebäude mit viel Eigenarbeit auf einem von Gotthilf Ziegler zur Verfügung gestellten Bauplatz in der Schmidgasse eingeweiht werden. Weil die Gemeinde weiter ständig wuchs, wurde 1972 das am heutigen Standort an der Alpirsbacher Straße gelegene Kirchengebäude erstellt, in dem nun auch Festgottesdienste stattfinden können.
Nach Gottlieb Scheib, Gotthilf Ziegler und Otto Scherer aus Alpirsbach-Peterzell wurde 1994 Friedrich Haug aus Alpirsbach als Vorsteher beauftragt. Gemeinsam mit vier Priestern, sechs Diakonen und einigen Lehrkräften betreut er 136 Gemeindemitglieder, darunter 34 Kinder und hofft, dass die Gemeinde auch weiterhin eine gesegnete Entwicklung nehmen wird.