Jugendliche besuchen Mahnmal Beeindruckende Momente erlebten die Jugendlichen des Kirchenbezirkes Dornhan, als sie am Samstagabend, 30.06.2007, in Oberndorf a.N. das „Buch der Erinnerung“ aufschlugen und sich mit den Verfolgten und Opfern von Diktaturen beschäftigten.
Während des zweiten Weltkrieges waren in den Rüstungsbetrieben von Oberndorf a.N. mehr als 7000 Zwangsarbeiter und 700 Kriegsgefangene beschäftigt. 4400 von ihnen waren in Zwangsarbeitslagern untergebracht. Die Situation der Fremdarbeiter in Deutschland, woher sie kamen und warum, wurde den Jugendlichen zunächst in einem Film beschrieben. 1944 waren annähernd acht Millionen Menschen aus 26 Ländern in Deutschland beschäftigt, darunter viele Zwangsarbeiter. Aussagen von Zeitzeugen über die meist menschenunwürdigen Umstände, hinterließen ein beklemmendes Gefühl. „Und genau so etwas ist auch hier passiert“, erklärte Frank Unnasch, Leiter der Jugendgruppe in Oberndorf.. Auf dem Gelände eines der Zwangsarbeitslager um Oberndorf a.N., wurde im Januar 2007 ein Mahnmal eingeweiht, das „Buch der Erinnerung“, auf dessen überdimensionalen Seiten aus Metall die Namen derer verzeichnet sind, die in dieser Zeit ihr Leben lassen mussten, meist junge Männer, Frauen und auch Kinder. Gemeinsam besuchten die Jugendlichen nun diese Gedenkstätte. Der Vorsteher der Kirchengemeinde Oberndorf a.N., Reinhold Haas, konnte aus eigener Erfahrung Erlebnisse aus dieser Zeit erzählen, die nachdenklich stimmten. Mit einem Gebet und der gesungenen Einladung Jesu Christi „Kommet her, alle, die ihr mühselig seid, ich will euch erquicken“ gedachten die Jugendlichen all dieser Menschen, die so viel Leid und Ungerechtigkeit erdulden mussten, teilweise aber auch die Nächstenliebe einiger Mitmenschen erfahren durften. „Verurteilt nun niemanden, sondern denkt auch an die, die große Schuld auf sich geladen haben“, diesen Rat gab Siegfried Maier, stellvertretender Leiter des Kirchenbezirks, den Jugendlichen mit auf den Weg.