Die Anfänge finden wir in den zwanziger Jahren als sich auch in unserer Gegend die Nachricht über das wiederbesetzte Apostelamt verbreitete. In Freudenstadt war schon einige Zeit vorher Georg Burkhardt an der Arbeit eine Gemeinde zu gründen. Ihm zu Hilfe kam 1910 der Metzgermeister Gottlieb Scheib aus Cannstatt. Er erwarb 1914 eine Metzgerei in Alpirsbach-Rötenbach und zog nach dort. 1922 bat ein Herr Ganser aus Esslingen am Neckar die Freundin seiner Frau, Christine Welle aus Dornhan, mit ihm zusammen einen neuapostolischen Gottesdienst zu besuchen. Sie wanderten dazu die zwölf Kilometer bis nach Rötenbach.
Das waren nicht die ersten Seelen die im Haus Scheib die neuapostolische Lehre geprüft hatten. Von 1921 bis 1924 kam schon eine kleine Schar Schramberger nach Alpirsbach. Diese kleine Schar war entstanden durch die Arbeit des Glaubensbruders Gotthilf Braun. Er wurde 1919 vom bereits erwähnten Vorsteher der Gemeinde Freudenstadt und späteren Bezirksältesten Burkhardt, von Schopfloch aus in die siebzig Kilometer entfernte Fünftäler-Stadt mit der Bitte entsandt, dort eine Gemeinde zu sammeln. Als Hirte und Vorsteher trug er später Verantwortung für die Gemeinde. Der erste neuapostolische Christ in Schramberg war Bruder Johannes Rath, er wurde 1921 versiegelt. Den ersten Gottesdienst in der eigenen Stadt konnte Georg Burkhardt im Raum des Gasthauses "Schöne Aussicht" halten. Am 1. Januar 1925 wurde die Gemeinde Schramberg selbständig. 1936 konnte, nach einer Zwischenstation in der "Nudelfabrik", eine eigene Kirche gebaut werden.
Bereits im Jahr 1920 wurden in Betzweiler erste Versammlungen durch Priester Scheib abgehalten, Diese Seelen gingen dann allerdings später nach Dornhan zum Gottesdienst. Die erste Zusammenkunft in Dornhan besuchten drei!!! Personen. Doch konnte die Entwicklung nicht aufgehalten werden. Ständig wuchs die Zahl derer, die den Aufbau mit Interesse begleiteten. Das führte 1923 zur Gemeindegründung. Bis 1924 kam man in einer Stube zusammen. Bis 1925 war die Gemeinde auf 77 Seelen angewachsen. Erster Vorsteher war bis 1933 Gottlieb Scheib. Längst war die Stube als Versammlungsort zu klein geworden. Weitere Stationen waren die ehemalige Schuhfabrik Blocher & Ott, die Turnhalle sowie die Nähschule. Als 1930 die Gemeinde auf 100 Seelen anwuchs, entschloß man sich zum Kirchenbau. Noch im selben Jahr weihte Bezirksapostel Schall das neue Gebäude. Ab 1933 diente Wilhelm Grözinger als Vorsteher.
Aus dieser gesegneten Entwicklung heraus besuchten viele Gemeindemitglieder der umliegenden Ortschaften die Gottesdienste in Dornhan. Nach und nach wurden sie als eigenständige Gemeinden abgetrennt. Bereits 1932 fanden in Fluorn Gottesdienste statt. 1949 entstanden Betzweiler, Hochmössingen und Marschalkenzimmern. Drei Jahre später Hopfau und Rosenfeld. Im Jahr 1954 war es Dettingen und 1959 Horb.
Auch im Bereich Mühlbach kamen die ersten Impulse aus dem Raum Freudenstadt. Neuapostolische Christen aus jener Gegend begannen Mitte der zwanziger Jahre hauptsächlich in Sulz, Bergfelden und Vöhringen mit ihrer Arbeit. 1931 wurde der erste Aufklärungsgottesdienst in der Stube der Familie Kühne in Bergfelden abgehalten. Später benötigte man den Strickereisaal der Familie Stocker. Im Oktober des gleichen Jahres wurde dort zusammen mit der Familie Kühne noch ein junger Mann namens Ernst Sikeler, der spätere Bischof, aufgenommen und zehn Tage später versiegelt. Aufgrund der wachsenden Zahl von Seelen aus Vöhringen, die bisher zu Oberndorf gehörten, die Gottesdienste aber in Bergfelden besuchten, konnte jetzt im Ort eine eigenständige Gemeinde gegründet werden. Diese segensreiche Entwicklung hatte zur Folge, dass bereits 1936 das erste eigene Lokal eingeweiht wurde. In Bergfelden gibt es seit 1949 eine Gemeinde.
Bei der Gründung der Gemeinde Oberndorf taucht einmal mehr der Name des Bezirksältesten Burkhardt als Initiator auf. So sandte er 1924 den Diakon Möhrle aus Freudenstadt zur Missionsarbeit nach dort. 1926 konnte auch in der Neckarstadt eine Gemeinde gegründet werden. Erster Vorsteher war Evangelist Klumpp, dem später Evangelist Lutz im Amt nachfolgte. In dieser Zeit arbeitete man auch kräftig am Aufbau der Gemeinde Vöhringen mit. Der frühere Diakon Möhrle, er trug später das Hirtenamt, konnte dann 1955 als dritter Vorsteher eingesetzt werden. Nach und nach entstanden in der Folgezeit aus den Mutterorten die übrigen Gemeinden. 1948 gründete sich auf der einen Seite der Bezirk Freudenstadt und auf der anderen Seite der Bezirk Dornhan.
Als Bezirksvorsteher im Bezirk Dornhan dienten seither:
bis 1948 Georg Burkhardt, Freudenstadt
1948 - 1963 Wilhelm Grözinger, Dornhan
1963 - 1967 Karl Ziegler, Loßburg-Betzweiler
1967 - 1978 Gustav Braun, Baiersbronn
1978 - 1990 Hans Finkbeiner, Freudenstadt
1990 - 1999 Erwin Fichter, Loßburg-Betzweiler
1999 - 2016 Horst Schneider, Oberndorf-Aistaig
seit 2016 Jörg Grözinger, Loßburg-Betzweiler